Nicht wieder in den Fahrstuhl – Erste will Rote Laterne wieder los werden

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Neues Schlusslicht Höingen wehrt sich gegen erneuten A-Liga-Abstieg

Gisbert Knieper, vor einem Jahrzehnt verstorbener ehemaliger Vorsitzender des Höinger SV spendete seinem Nachfolger Georg Raacke vor 20 Jahren Trost. „Wir sind eben eine Fahrstuhlmannschaft“, erkannte er nach dem Abstieg des HSV aus der A-Kreisliga. Ebenso wie Knieper in seinem ersten Jahr als Chef am Hüstenerberg musste auch Raacke in seinem Debütjahr als Vorsitzender den Abstieg hinnehmen. Dieses Schicksal soll Thomas Pantel erspart bleiben, der im Mai Nachfolger von Raacke an der Spitze des HSV werden soll. Doch nach der jüngsten Entwicklung in der A-Kreisliga droht auch dem designierten Präsi des Sportvereins aus dem Enser Ortsteil das Schicksal seiner Vorgänger.

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Benni Granseuer, hier im Duell mit Hultrops Bonk, steht mit dem Höinger SV mit dem Rücken zur Wand. Foto: Wilms, Soester Anzeiger

Denn die Höinger haben nach drei Niederlagen in Folge die Rote Laterne übernommen. Zu Ostern sah es noch vielversprechend aus für die Schützlinge von Trainer Günther Jochheim. Mit dem Sieg im Lokalderby in Oberense schien der Weg geebnet in sichere Gefilde der A-Liga. Gründonnerstag gab es noch ein Pünktchen gegen Lippetal, alles schien gut in Höingen. Doch drei Spiele später ist Höingen Letzter, da die Rivalen aus Oberense und Hovestadt gepunktet haben. Dass sie vom Lokalrivalen aus Oberense überflügelt worden sind, wundert die Höinger nicht, wie Benni Granseuer, Sportlicher Leiter und Spieler des HSV, eingesteht: „Uns war klar, dass sie in ihren Heimspielen punkten werden“, verweist er darauf, dass SGO nach dem Sportplatzbau nur noch zu Hause spielt, nachdem in der Hinrunde alle Begegnungen auswärts ausgetragen worden waren. Die Niederlage in Hovestadt vom Sonntag aber wurmt die Höinger. „Jeder ist frustriert, wir hatten uns etwas ganz anderes vorgenommen“, so Granseuers Analyse, der seinem Coach keinerlei Vorwurf macht und dahingehend mit dem Vorsitzenden Raacke übereinstimmt. „Es hat ja Gründe, dass einige Spieler nicht regelmäßig trainieren können. Doch hat das natürlich Folgen“, weiß Raacke. Er bescheinigt dem Coach eine gute Arbeit, die ungünstigen personellen Umstände kann aber auch Jochheim nicht beeinflussen. Granseuer verweist darauf, dass die Verletztenmisere schon am ersten Spieltag begonnen hat mit der schweren Blessur von Fabian Severin, der vielleicht im nächsten Sommer wieder anfangen kann.

In den folgenden Monaten erwischte es etliche Spieler, so vor allem die Offensivabteilung mit Florian Paur und Kevin Schulte, der wohl zu früh angefangen hatte nach seiner Muskelverletzung und jetzt für das Saisonfinish wohl gar nicht zur Verfügung steht. Schließlich fiel auch Justin Schlütermann wegen einer Schulter-Operation wochenlang aus. Er wäre jetzt ein Kandidat, um die vakante Stelle zwischen den Pfosten zu besetzen. Christian Schlütermann hat sich in Hovestadt eine Gelb-Rot-Sperre eingehandelt, muss am Freitag im Nachholspiel gegen Welver ersetzt werden. Ob dies Justin Schlütermann sein kann trotz seiner Schulter-Geschichte, bleibt abzuwarten.

Auf jeden Fall wollen die Höinger dabei alles in die Waagschale werfen, um die Rote Laterne wieder los zu werden. Ein Punkt würde dabei schon reichen. Schließlich will der HSV ein Jahr nach dem glorreichen Aufstieg nicht schon wieder den Fahrstuhl mit Fahrtrichtung „abwärts“ betreten. Das haben sie in den vergangenen zwölf Jahren schon dreimal gemacht – nicht nachahmenswert.

Restprogramm der Abstiegskandidaten in der A-Kreisliga Soest 2015/16

Höinger SV (16 Punkte)

15.4. SV Welver (H) 17.4. SF Ostinghausen (A) 24.4. Preußen TV Werl (H) 30.4. SG Oestinghausen (A) 8.5. SC Sönnern (H) 16.5. TuS Niederense (A) 22.5. BV Sassendorf (H) 29.5. SC Lippetal (A)

Germania Hovestadt (17)

17.4. SV Welver (A) 24.4. SF Ostinghausen (H) 30.4. TuS Wickede (A) 8.5. Preußen TV Werl (H) 16.5. SW Hultrop (A) 22.5. SG Oestinghausen (A) 29.5. SV Westfalia Soest III (H)

SG Oberense (19)

15.4. SV Westfalia Soest III (H) 17.4. SG Oestinghausen (H) 24.4. SC Sönnern (H) 29.4. TuS Niederense (H) 8.5. BV Sassendorf (H) 16.5. SC Lippetal (H) 22.5. SV Welver (H) 29.5. TuS Wickede (H)

 

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Ein Bericht aus dem Soester Anzeiger, 12.04.2016, dw