Über den Höinger SV

Der Höinger SV ist ein Verein mit fast 1.000 Mitgliedern im Kreis Soest. Geboten wird Fußball, Tennis, Leichtathletik und Breitensport.

Letzterer reicht von Stepp-Aerobic über Rückengymnastik bis hin zum Radfahren.

Wildschwein-Höingen

Wildschwein

Wer an den Nordhängen des Sauerlandes von Arnsberg Richtung Werl fährt, der kommt durch den kleinen Ort Höingen, einen Teil der Gemeinde Ense (Kreis Soest). Dort wohnt eine besondere Spezies: der Höinger.

 

Umgeben von viel Natur hat der Ort mit seinen fast 2.000 Einwohnern einiges zu bieten. Von den Nachbarn werden die Höinger oft Wildschweine genannt. Doch das tragen die Eingeborenen aus „Wildschwein-Höingen“ mit der ihnen angeborenen Gleichmut.

 

Ganz im Gegenteil, oftmals sind sie sogar stolz darauf.

 

Der Höinger Spielverein ist der Sportverein im Ort. Sein Domizil hat der HSV außerhalb des Ortes, direkt am Wald. Die Anlage zählt zu den am schönsten gelegenen im weiten Umkreis.  Zwei Rasenplätze (derzeit allerdings stark renovierungsbedürftig), drei Tennisplätze, eine Laufbahn und das Sportheim mit den Umkleidekabinen – darauf sind wir HSV’er stolz!

Die Geschichte unseres Vereins

Der HSV hat in seiner 90 Jährigen Vereinsgeschichte viel Erfreuliches, doch auch bittere Rückschläge erlebt.

Niemals verlor er darüber seine selbst gestellte Aufgabe aus dem Auge: all der Sache zugeneigten Bürgern die Möglichkeiten zu geben, die Freude an Bewegung und Spiel zu erfahren und die Freizeit sinnvoll auszufüllen. Stets erwies sich der Verein als kompetenter Trägersportlicher, geselliger und kultureller Veranstaltungen. Die Umwandlung zu einem modernen Mehr Sparten Sportverein mit einem Sportangebot an alle Kinder Jugendlichen und Erwachsenen beiderlei Geschlechts hat das Gesicht des Höinger SV zu seinem Vorteil verändert. Auftretende Hindernisse auf dem nicht immer leichten Weg zu diesen Erfolgen konnten in allen Zeiten dank einerumsichtigen Vereinsführung und eines großen Gemeinschaftsgeistes aller Mitglieder überwunden werden.

Die Vereinsgründung 1924

Die Jungen Männer aus Höingen waren aber nicht nur Fußballspieler, sondern auch „bewusste“ Höinger. Der Geist der Dorfgemeinschaft blieb in ihnen wach und fügte sie wieder fester zusammen. Am 15. April 1924 riefen 15Jugendliche des Dorfes den Spielverein Höingen 1924 ins Leben. Zu dieser nun endgültigen Grundsteinlegung versammelte man sich bei Peter Backs (an der Kapelle), der zu diesem Zweck ein Zimmer seines Hauses zur Verfügung stellte. In dieser Gründungsversammlung wählte man folgende Vereinsführung:

Vorsitzender: Josef Schmäle

Geschäftsführer: Karl Kleine

Protokoll: Anton Kaiser

Kassierer: Josef Wegener

Ein Preisschießen im Anschluss an dieses erfolgreiche Ereignis brachte dem soeben ernannten Kassierer die ersten klingenden Münzen in die Kasse. Damit konnte ein Teil der Kosten für eine grün-weiße Vereinskluftbestritten werden. Den Rest zahlte Jeder Spieler aus einer privaten Schatulle hinzu. Ordnungsgemäß meldete sich der Junge Verein beim Landessportverband der DJK in Düsseldorf an. Doch wehrten sich die Bremer gegen die gesamte Entwicklung in ihrem Nachbardorf, weil Höingen, zum Kirchspiel Bremen gehörend, keinen Jünglingsverein und damit auch keinen Präses hatte. Öffentlicher Sport war aber zu Jener Zeit nur unter der Führungsbeteiligung eines Geistlichen möglich. Der Landesverband wies zum Glück für die Höinger die Bremer Beschwerde ab. Der Start für die `DJK Adler Höingen‘ war freigegeben.

Unruhige Zeiten

Mit Beginn des Dritten Reiches kam es zu großen Umwälzungen im gesamten deutschen Sportbetrieb. So geriet neben anderen Verbänden auch die DJK unter ein allgemeines Verbot und damit auch alle ihr angeschlossenen Vereine. Der HSV wurde aufgelöst, und sein gesamtes Inventar nebst Kluften und Wimpel beschlagnahmt. Bald darauf begann die Mitgliedschaft im Westdeutschen Sportverband, dessen Dachverband schon damals der Deutsche Fußballbund war. Die Einberufung in die verschiedenen Reichssportorganisationen Jener Zeit betraf auch viele Junge Sportler unserer Heimat. Der so entstehende Spielermangel zwang die Vereine, sich zusammenzuschließen. So fügten sich Höingen und Bremen zusammen, Spieler aus Lüttringen und Niederense ergänzten das Bündnis. Diese neue Mannschaft gewann in der eingerichteten 2. Gauklasse sofort die Meisterschaft und kämpfte fortan in der 1. Gauklasse mit namhaften Vereinen wie Neheim, Arnsberg und Herdringen.

Der Bau der Höinger Tennisanlage

In der Generalversammlung im Mai 1976 machte Adolf Gerwin den Vorschlag, im HSV eine Tennisabteilung zu gründen. Dieser Wunsch wurde umgesetzt, Ludwig Brügge zum 1. Vorsitzenden der Abteilung Tennis gewählt. Bereits 1978 waren dann zwei Tennisplätze fertig. 1985 kamen geeignete Umkleide- und Aufenthaltsraume hinzu. Da die beiden Plätze nach zwanzig Jahren für den Spielbetrieb nicht mehr ausreichten, entstand auf dem alten Aschen-Trainingsplatz 1997 die heutige Anlage mit drei Plätzen. Für die nächste Zukunft ist die Umgestaltung des alten Tennisgeländes und des Rasen-Nebenplatzes für die Belange der Fußballer geplant.

Die Entwicklung der Höinger Fußball-Mannschaften

Schon bald nach dem Neubeginn nach dem Krieg verfügte der HSV übereine erstklassige 1. Mannschaft. Die Mannschaft um 1950 wird noch heute als eine der besten in der 80 Jährigen Geschichte des Vereinsbezeichnet. In den 50er und 60er Jahren nahm der Verein eine ständige Aufwärtsentwicklung. Anfang der 60er Jahre wurde eine A-Jugend Mannschaft ins Leben gerufen: Erich Katzmarski und Karl Hahnwaren erste Betreuer und Trainer.

Mit der Platzeinweihung 1963 nahm eine Schülermannschaft (C-Jugend) den Spielbetrieb auf. Im Laufe der Jahre kamen eine Knaben-Mannschaft (D-Jugend, 10 -12 Jahre), E-Jugendmannschaft (8 – 10 Jahre), F-Jugendmannschaft (6 – 8 Jahre)und eine G-Jugendmannschaft (Jünger als 6 Jahre) hinzu. In der Öffentlichkeit und im Verein kritisch begleitet wurde der Aufbau einer Mädchenmannschaft und seit 1998 die Teilnahme eines Damen-Fußball Teams am Spielbetrieb. Durch die intensive Jugendarbeit ließen auch die Erfolge im Seniorenbereich nicht lange auf sich warten. Ab 1964 nimmt eine 2.Mannschaft regelmäßig am Spielbetrieb teil. Sie war als Unterbau für die erste Mannschaft immer wichtig. Um allen A-Jugendlichen die Möglichkeit zum Fußballspiel zu geben, wurde vor 12Jahren eine 3.Seniorenmannschaft zum Spielbetrieb gemeldet. Einen wichtigen Pluspunkt im Vereinsleben stellt die Alter-Herren-Mannschaft dar. Die Erfolge und die Aufstellungen wechselten, geblieben ist aber bei allen der Spaß am Fußball und an der Geselligkeit. Darüber hinaus hat mancher ,Oldie` bei den Seniorenmannschaften ausgeholfen und wichtige Aufgaben im Verein übernommen.

Fußballerische Highlights im Höinger Stadion

Weil in Höingen schon früh die Möglichkeit gegeben war, in einem herrlichen Stadion auch unter Flutlicht zu spielen und zu trainieren, erwachte das Interesse auch bei größeren Clubs. Einer Begegnung zwischen der Bundesligamannschaft des Meidericher SV (heute MSV Duisburg) und der Mannschaft von Hüsten 09 gaben über 3.000 zahlende Zuschauer eine prächtige Kulisse. Wiederholt trat hier die Westfalenauswahl zu Testspielen an. Den Rekord mit 3.800 Zuschauern erbrachte ein Aufstiegsspiel zwischen Preußen Werl und TuS Wickede im Jahre 1964. In den Jahren 1981 bis 1983 fanden verschiedene Trainingslager statt. Der griechische Erstligist Paok Saloniki unter Heinz Höher und der belgische Erstligist KAA Genk trainierten in Höingen ebenso wieder Traditionsverein FC Schalke 04 unter dem damaligen Trainer Siggi Held und Rudi Assauer. Für den HSV, vor allem für die Jugendlichen und Kinder waren das unvergessliche Eindrücke. Anlässlich des HSV Sportfestes spielte eine Traditionsmannschaft des ehemaligen Zweitligaprofis Rolf Wiesenthal gegen eine Enser Gemeindeauswahl.

Das legendäre Schweinerennen in Höingen

Als herausragendes Außersportliches Ereignis in der 80jährigen Geschichte des HSV werden die beiden Schweinerennen 1981 und 1982 angesehen. Deshalb ist hier die ,Story` kurz dargestellt. Ein Plakat im Spar-Geschäft Vetter wies im Frühsommer 1981 auf ein „Schweinerennen“ im Sauerländischen Bödefeld hin. Schnell waren sich etliche Sportkameraden unter ihnen Hubert Pieper, Reinhold Knieper, Franz Dümpelmann und Hubert Kleine einig, daran teilzunehmen. So machten sich denn viele Zuschauer und Anhänger nach Bödefeld auf. Im geliehenen Viehtransporter von Josef Schmidt war auch Hubert Piepers Schwein `Heideblitz‘ dabei. Das Rennschwein von der Höinger Heide erzielte einen schönen Erfolg. Alle Mitfahrer waren begeistert und beschlossen abends bei Schwarze, ein Schweinerennen in Höingen durchzuführen. Der HSV-Vorstand legte den Termin auf den Sonntag der Hüstener Kirmesfest. Eine Komitee unter Leitung von Reinhold Knieper arbeitete auf Hochtouren.

Da sich sogar die Bild-Zeitung für den Morgen angekündigt hatte, fanden die ersten Proberennen vor rund 500 begeisterten Zuschauern bereits morgensab10.00 Uhr statt. Die eigentliche Veranstaltung begann erst am Nachmittag. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt bereits alle Speisen und Getränke vergriffen. Die Versorgung mit Nachschub war sehr schwierig, da alle Zufahrtsstraßen nach Höingen verstopft waren. Ein Schleichweg durch die Höinger Heide sicherte aber Speis und Trank. Dank der guten Kontakte von Reinhold Knieper und des aktiven Komitees wurden zahlreiche Teilnehmer mit ihren Rennschweinen begrüßt, die dann im Rennen ihre Sieger ermittelten. Die Zahlen der Interessenten und Zuschauer jedoch war einfach unglaublich: Nach Polizeiangaben muss sich die Zuschauerzahl am Nachmittag zwischen15.000 und 20.000 bewegt haben. Alle Zufahrtsstraßen um Höingen waren dicht, Rückstaus bis zur Werler Windmühle wurden im Radio gemeldet.

In der Berichterstattung über dieses wirklich einmalige Ereignis war zu lesen, dass viele Zuschauer nicht ein einziges Schwein gesehen hätten. Das war natürlich so nicht gewollt, aber der nicht vorhersehbare Strom von weit über 15.000 Zuschauern überrollte alles. Im Jahr darauf wurde nochmals ein Schweinerennen durchgeführt.

Jetzt war alles bestens vorbereitet, Stehplatztribünen waren aufgebaut, für gute Sicht war gesorgt. Mit gut 4.000 Zuschauern konnten alle zufrieden sein. Durch die WDR-Rundfunk-Berichte waren die Namen der Rennschweine wie `Renntiger‘, `Fliegendes Eisbein‘ und `Minna von Ondrup‘ in aller Munde. Diese Veranstaltungen waren nur durch den enormen Einsatz und die sprichwörtliche gute Zusammenarbeit zwischen allen Höinger Vereinen möglich. Mit einer zünftigen Helferfete wurden beide `Schweinerennen‘ in der Schützenhalle gebührend gefeiert. Außerdem wurde durch den Erlös dieser Rennen ein wichtiger Baustein für eine positive finanzielle Entwicklung des Vereins gelegt.